Rost, Wachs und der Dreck von 30 Jahren

Nachdem die erste große Probefahrt nach Dänemark ohne Probleme geschafft ist geht es jetzt dem Dreck und dem Rost am Fahrgestell an den Kragen. 

Dank freundlicher Unterstützung vom Vermieter von unserem Stellplatz ist der alte Feuerwehraufbau schnell demontiert.

Eine erste schnelle Bestandsaufnahme zeigt nur etwas Rost und ganz viel Schmodder :D

Ab zum Waschplatz! 

Nachdem abdampfen mit dem Dampfstrahler kommt im großen und ganzen eine gute Grundsubstanz zum Vorschein. Hier und da etwas Flugrost und Lackschäden. Aber sonst TOP!

Eine große Baustelle finden wir aber dann doch noch. Der Rahmen an der Hinterachse ist im Bereich der Quertraverse ca. 5mm nach unten aufgebogen. :-( 

Da müssen wir dran. Leider ist genau an dieser Quertraverse die Blattfederaufnahme, der Stabilisator und die Federspeicher der Feststellbremse montiert. Das macht das Ganze etwas aufwendiger.

 

Unser Vorgehen bei den Arbeiten war wie folgt:

 

Alle Anbauteile der Bremsanlage demontieren.

 

Räder aus den Federn heben. Wir haben den Wagenheber hinten am Unterfahrschutz angesetzt und solange hoch gepumpt bis die Reifen nur noch gerade so aufliegen. Vorderachse mit Unterlegkeile sichern nicht vergessen.

 

Dann kann man die Blattfederaufhängung und den Stabilisator demontieren. Den Stabilisator auffangen von unten sonst kracht er runter!

 

 

Jetzt geht es den Nieten an den Kragen!

16 Niete aufbohren, abflexen, austreiben. Jenachdem wie man am besten drankommt.

 

Die Nieten von unten sind am schwierigsten gewesen. :(

Wenn alles demontiert ist hilft nur noch der Vorschlaghamer :D

Ein paar gezielte Schläge und die Quertraverse lässt sich nach hinten austreiben und demontieren.

Jetzt sieht man das Ausmaß und die Kraft vom Rost. Sobald die Traverse demontiert ist hat sich der Hauptrahmen bereits fast vollständig zurück gebogen. Die ganze Traverse stand so unter Spannung das der Rahmen einfach nachgegeben hat.

 

Nun lässt sich der Rost gut entfernen. Viel Material scheint nicht zu fehlen. So das wir nur alles entrostet haben und anschließen dreimal gestrichen mit Brantho Korux 3 in 1.

Laut Aufbaurichtlinie reicht es wenn die aufgebohrten Niete mit 8.8 Schrauben ersetzt werden. Wir haben sicherheitshalber 10.9 Schrauben verwendet. Die Montage erfolgt genau andersrum.

Mit viel Fluidfilm flutschte die Quertraverse fast von alleine wieder in ihre alte Position.

4 Tage Arbeit liegen hinter uns. Wir sind froh das wir es geschafft haben :D

 

Weiter geht es  mit der Lackierung:

Viel Dreck ist bereits durch mehrmaliges Dampfstrahlen und schruppen entfernt worden.

Vollständig sodass man neu lackieren könnte leider nicht. Abhilfe schaffte 2 Tage beim örtlichen Strahlbetrieb und 400KG Trockeneis. Zu unserem Glück durften wir nachdem eisstrahlen die Halle weiter nutzen um das komplette Fahrgestell zu schleifen und anschließend 3 Schichten Brantho Korux 3 in 1 mit der Lackierpistole aufzutragen.

3 Tage Trockenzeit später ging es dann wieder zu unserem Stellplatz. Das Ergebnis lässt sich aufjedenfall sehen! Somit haben wir hoffentlich noch lange Spaß am Lkw!