Die Bremsen

Leider führt bei einem fast 30 Jahre altem LKW kein Weg dran vorbei: Auch die Bremsen müssen mal überholt werden. Wir haben uns dazu entschlossen sie selbst zu überholen, ohne Fachwerkstatt, einfach damit wir wissen, an welchen Stellen wir mal was reparieren müssen.


Hierbei noch einmal ein deutlicher Hinweis: Bremsen sind Sicherheitsrelevant, seid euch also bewusst ob ihr dies wirklich selber machen wollt. Wir haben durch einen Freund, welcher LKW Mechaniker ist, Unterstützung bekommen. GANZ alleine waren wir also nicht. Trotzdem sind die folgenden Beschreibungen Laienarbeit, bei uns hat es so funktioniert, ob das bei einem anderen Fahrzeug, anderer Gegebenheit genauso geht, das müsst ihr bitte selbst beurteilen. ;-)


Also: Arbeit wie immer, auf eigene Gefahr!

Hat man ein Rad und die Bremstrommel erst mal abgemacht und die Bremse offengelegt, zeigt sich, das es in jedem Rad ein bis zwei Bremszylinder gibt, welche wir austauschen wollen.


Doch bevor wir mit dem eigentlichem Wechsel der Bremszylinder beginnen konnten, hieß es: Entrosten!


Mit Akkuschrauber und Drahtbürstenaufsatz ging es an die Bremsblöcke und Bremstrommel.

Nach dem Säubern konnten wir dann weitermachen:


Die Bremszylinder drücken. die jeweilgen Bremsbelege an die Bremstrommel dran, sodass sich das Rad nicht bewegen kann.


Damit der Bremszylinder dies tun kann, ist er mit jeweils zwei starken Federn in die Bremsbacken eingehakt.

Im Bild kann man das ganz gut sehen.


Diese Federn müssen nun herausgezogen werden. Zum Glück gibt es dafür Spezialwerkzeug, ohne war es uns nicht möglich die Kraft aufzubringen die gespannten Federn zu lösen. Und ohne Fluchen ging es auch dann nicht.


Ist es aber geschafft, purzeln einem die Bremsbacken nahezu entgegen (Achtung:sie sind schwerer als sie aussehen!)



Anschließend hieß es nur noch: alte Zylinder ausbauen, neue Zylinder einbauen, Kontaktflächen zur Bremstrommel mit Kupferpaste einschmieren (Dabei auf KEINENFALL die Bremsbacken mit Einschmieren). Bremstrommel wieder aufs Rad wuchten


Und das alles beim nächsten Rad von vorne...


Damit hier jedoch keine falschen Vorstellungen aufkommen: Pro Rad haben wir mehrere Tage gebaucht, auch wenn die Einzelschritte überschaubar sind, frisst es alles sehr viel Zeit, Kraft und Nerven!


Nachdem man nach gefühlt einer Ewigkeit alle vier Räder so wieder zusammengepuzzelt hat, geht es ans Eingemachte: Dem Einstellen der Bremsen.

Jedes Rad hat ein kleines Löchlein, durch das man in zusammengebautem Zustand die Trommelbremse korrekt einstellen kann. Durch das Löchlein stellt man die Vorspannung der Bremszylinder ein. Ziel ist es, ein ganz bisschen Schliff zu haben (das nutzt sich passend ab), aber nicht zuviel und vor allem nicht zu wenig. Hier ist mal wieder Geduld und Fingerspitzen Gefühl gefragt.


Aber am Ende hat es geklappt: Unser kleiner Bremstest mit den selbst eingestellten Bremsen hat fuktioniert, und auch der TÜV hatte bei der jährlichen Kontrolle keine Nachbesserungswünsche.